WVZ bietet Praktikumsplatz im Management
"Produktions- und Qualitätsmanagement" lautet das Thema der Bachelorarbeit des angehenden Maschinenbauers Viktor Wozke. Er unterstützt die WVZ durch seinen frischen Blick von außen bei der Reduzierung des Materialeinsatzes, der Fertigungszeiten und des innerbetrieblichen Materialflusses. Nebenbei zeichnet und entwickelt er Schaumstoffverpackungen. Wir haben ihn gefragt, wie es ihm gefällt.
Viktor, was waren Ihre Gründe dafür, ein Praktikum bei der "WVZ" zu absolvieren?
Mich hat die Übersichtlichkeit des Betriebes gereizt, die Möglichkeit, Änderungsvorschläge direkt in die Tat umzusetzen. Das ist eine Riesenchance für meine Examensarbeit. Das geht in großen Industriebetrieben nicht so leicht. Dort verschwinden die Ergebnisse der Praktikanten häufig in der Schublade.
Haben Sie schon Verbesserungsvorschläge in die Tat umsetzen können?
Ja, das war tatsächlich schon möglich. Ich habe gemeinsam mit dem Produktionsleiter Klaus Schwiderowski den innerbetrieblichen Materialfluss verbessert. Das Ergebnis kann man hier direkt sehen.
Zurzeit arbeiten wir an einer Modifikation der CNC-Schneidemaschine. Ein einfaches Edelstahlblech soll verhindern, das kleinere Zuschnitte vom Schneiddraht zu früh aus dem Block herausgeworfen werden. Das Blech habe ich selbst konstruiert. Ein benachbartes Unternehmen fertigt es für uns nach meiner Zeichnung an.
Wer montiert das Blech?
Das mache ich gemeinsam mit dem Produktionsleiter selbst. Als gelernter Industriemechaniker fällt es mir nicht schwer, mit Metallen zu arbeiten.
Sie sind Industriemechaniker?
Ja, vor meinem Maschinenbaustudium an der Universität Georg Agricola in Bochum habe ich eine Ausbildung zum Industriemechaniker absolviert. Metall ist also eigentlich meine "Heimat".
War die Umstellung von Metall auf den Werkstoff "Schaumstoff" dann nicht eine große Herausforderung?
(lacht) Ja, das stimmt. Mit den Toleranzen für metallische Werkstoffe braucht man beim Schaumstoff gar nicht erst anzufangen. Schaumstoff ist eigentlich ein "lebendes" Material, was seine Eigenschaften auch nach der Herstellung noch verändern kann. Die Produktionstoleranzen werden in Millimetern gemessen, nicht in µ wie beim Metall. Das war eine große Umstellung für mich.
Was sind weitere Schwerpunkte Ihrer Tätigkeit?
Ein weiteres Schwerpunktthema meiner Bachelorarbeit ist die Vermeidung von Materialverschwendung und Abfällen.
Wie lässt sich das realisieren?
Ich zeichne gerade einige Schneidprogramme so um, dass weniger Materialreste entstehen, die entsorgt werden müssen. Teilweise gelingt es auch, unterschiedliche Produktdesigns, die aus demselben Werkstoff gefertigt werden, miteinander zu kombinieren. Hierdurch sinkt der Materialeinsatz und die Kosten für die Abfallentsorgung werden ebenfalls geringer.
Hat die WVZ ein Abfallmanagement?
Ja, es gibt unterschiedliche Behandlungsarten für Abfälle. PE-Schaum-Abfälle werden mit der innerbetrieblichen Logistik zu einem befreundeten Unternehmen transportiert, das über eine Regranulierungsanlage verfügt. Hieraus entsteht also direkt neuer Rohstoff. Ebenso wird mit EPS-Abfällen verfahren. Der Blocklieferant nimmt diese sauberen, farbreinen Schneidreste mit und stellt daraus neue EPS-Kügelchen her.
Für EPP und PU-Schaum besteht ein Entsorgungsvertrag mit einem regionalen Abfallentsorger, der die Schneidreste regranuliert und Ersatzbrennstoffe für die Zementindustrie daraus herstellt.
Was bringt Ihnen das Praktikum bei der WVZ für Ihre Ausbildung?
Neben dem Thema meiner Bachelorarbeit lerne ich hier die Anwendung und Umsetzung meiner ingenieurwissenschaftlichen Arbeit in die Praxis. Dabei kommt mir die überschaubare Größe der WVZ natürlich zugute. Im Grunde ist das hier wie in einem großen Laborversuch für mich. Man macht eine Änderung und sieht direkt die Resultate. Das ist sehr spannend.
Viktor, wir danken Ihnen für dieses Gespräch und wünschen Ihnen für Ihr weiteres Studium alles Gute!